Topfhyazinthen

Die Kultur von Topfhyazinthen

praktische Tipps für
  • eine richtige Auswahl und Behandlung von Blumenzwiebeln
  • eine erfolgreiche Zucht und Planung
  • die Produktion einer qualitativ hochwertigen Topfpflanze
  • einen guten Verkauf
 



 

Eine programmierte Blumenzwiebel für eine gut geplante Kultur

Wählen Sie die richtige Blumenzwiebelgröße
Für die Zucht in Töpfen sind die Blumenzwiebelgrößen (Umfang in Zentimetern) 16/17, 17/18, 18/19 und sogar 19/gängig. Bei mehreren Blumenzwiebeln in einem Topf können die Größen sogar manchmal noch kleiner sein. Je größer die Blumenzwiebel ist, desto mehr Einzelblüten befinden sich auf der Blütentraube und die Blumenzwiebel kann oftmals später noch einen zweiten kleineren Stiel mit Blüten hervorbringen. Die Anzahl der Blüten pro Blütentraube hängt zudem stark von der Kulturvarietät ab. Pink Pearl und Delft Blauw bringen zum Beispiel viel mehr Nägel hervor als Anna Marie und Blue Magic. Darüber hinaus wird die Anzahl der Nägel durch die Zuchtbedingungen, das Alter und die Temperaturbehandlung bestimmt. Hyazinthen in Töpfen werden traditionsgemäß oft im Zeitraum vor Weihnachten gezüchtet. Heutzutage erstreckt sich die Saison jedoch von Mitte Oktober bis zur Blüte draußen im März/ April. Die richtige Temperaturbehandlung der Hyazinthen ist für ein gutes Resultat von Bedeutung. Bestellen Sie deshalb rechtzeitig bei Ihrem Lieferanten, idealerweise 6 Monate oder am besten 12 Monate im Voraus.

Setzen Sie im Voraus die Produktionszeit fest
Nach dem Roden müssen die Blumenzwiebeln eine besondere Wärmebehandlung erhalten. Während dieser Wärmeperiode bilden sich die neuen Laubblätter und anschließend die Blütenteile. Sobald sich die letzten Blüten der kleinen Blütentraube in der Blumenzwiebel vollständig gebildet haben, wurde das sogenannte Stadium G erreicht. Nach einer kurzen Zwischenbehandlung dürfen die Blumenzwiebeln dann der Kühlphase unterworfen werden. Für spätere Blütezeitpunkte muss die Wärmeperiode verlängert werden, sodass die Kühlperiode später beginnen kann. Die Pflanzen erhalten diese Kühlung fast immer eingepflanzt in Töpfen – und zwar in Kühlräumen oder draußen im Einschlag. Für die Zucht in Töpfen erhalten Hyazinthen eine relativ kurze Kühlphase, sodass keine zu langen Triebe entstehen und eine kompakte Topfhyazinthe entstehen kann. Durch die kürzere Kühlperiode können Hyazinthen in Töpfen eher getrieben werden als Schnitthyazinthen, die viel mehr Kälte benötigen. Durch die Verwendung sehr früh blühender Blumenzwiebeln, beispielsweise aus Frankreich, oder sehr früh gerodeter Blumenzwiebeln aus den Niederlanden kann die Zucht von Topfhyazinthen verfrüht werden. Bei frühen Kulturvarietäten kann man die in den Niederlanden am frühesten gerodeten Kulturvarietäten bereits ab Mitte Oktober ernten. Diese frühen Blumenzwiebeln werden teurer sein.

Ein schnelles Einpflanzen ist zu bevorzugen
Es ist ratsam, die Blumenzwiebeln sofort nach dem Eintreffen zu pflanzen. Die Blumenzwiebeln sind dann nämlich dazu in der Lage, Wurzeln zu schlagen. Im Hinblick auf das Risiko eines Befalls mit Penicillium ist es gewiss nicht empfehlenswert, die Hyazinthen lange in der Verpackung zu lassen oder sie irgendwo in einem kühlen, feuchten Raum aufzubewahren. Sollten die Blumenzwiebeln unverhoffterweise noch nicht gepflanzt werden können, dann müssen sie in einem trockenen Raum mit viel Luftzirkulation und bei einer Temperatuur von 17 bis 20°C aufbewahrt werden. Eine Lagerung bei einer niedrigeren Temperatur (beispielsweise 13°C) ist für die Blumenzwiebeln zwar gut, aber erhöht die Gefahr einer Erkrankung mit Penicillium. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall bei Ihrem Lieferanten.
 

Eine gute Regulierung der Temperatur für das beste Resultat

Verschiedene Zuchtmethoden
Hyazinthen in Töpfen kann man auf verschiedene Art und Weise züchten. Die verschiedenen Methoden hängen vor allem davon ab, wie die Pflanzen ihre Kühlperiode erhalten. Außer der Zucht in Töpfen oder Kisten ist es möglich, Hyazinthen in speziellen Blumenzwiebelgläsern zu treiben.

Einschlag im Freien unter Berücksichtigung des Klimas
Von alters her ist dies die übliche Zuchtmethode, die im Laufe der Jahre jedoch immer mehr verdrängt wurde, da die Töpfe heutzutage in Kühlräumen (Bewurzelungsräumen) gelagert werden. Bei kleinen, mit Blumenerde gefüllten und mit Blumenzwiebeln bepflanzten Töpfen wird man sich im Allgemeinen dafür entscheiden, diese in Kunststoffoder Holzkisten zu stellen und sie insgesamt in oder auf den Einschlag zu stellen. Bei größeren Töpfen ist es möglich, auf dieselbe Weise vorzugehen, aber dann die Töpfe ohne Kisten direkt im Einschlag einzugraben. Auf den Blumenzwiebeln wird eine Erdschicht von ca. 5 cm angebracht, um zu verhindern, dass die Hyazinthen durch den Druck der Wurzelmasse herauswachsen. Graben Sie ausschließlich in einen Boden mit einer durchlässigen Struktur und einer guten Drainage ein. Erde für die Zucht von Hyazinthen muss frisch sein und darf keine Kranheitskeime enthalten, welche die Hyazinthe befallen können, wie Rhizoctonia solani und Pythium.
Hyazinthen sind frostempfindlich. Wenn die Temperatur eine längere Zeit weniger als minus 1°C auf Blumenzwiebelhöhe beträgt, können die Blumenzwiebeln letztendlich erfrieren und von den Wurzeln abfrieren. Um Frostschäden zu verhindern, muss deshalb auf dem Boden ein Frostdeck, beispielsweise aus Stroh, errichtet werden. Bei sehr strengem Frost muss man zusätzlich Noppenfolie verwenden. Dieser Schutz muss später wieder rechtzeitig entfernt werden, da die Triebe ansonsten zu lang werden. Beim Einschlag im Freien muss die gesamte Kältevorkehrung auf natürliche Art und Weise stattfinden. Die besten Ergebnisse werden mit dem Einpflanzen bei einer Bodentemperatur von 9°C erzielt. Wenn die Temperatur höher als 13°C ist, wird ein Einpflanzen abgeraten, da durch den geringeren Kühlungseffekt ein größeres Risiko des Befalls mit Krankheiten, wie Erwinia und Fusarium, besteht. Je mehr die Temperatur im Einschlag unter 9°C sinkt, desto geringer ist der Kühlungseffekt und die Kühlphase muss verlängert werden. Beim Einbringen aus dem Einschschlag wird die Deckschicht auf den Hyazinthen zwischen den Trieben von den Kisten oder Töpfen abgeschüttelt. Achten Sie dabei darauf, dass die Blumenzwiebeln nicht zu lange strengem Frost ausgesetzt werden, insbesondere nicht bei viel Wind. Zur Verhinderung eines Austrocknens der Blattspitzen ist es ratsam, die hereingebrachten Töpfe erst noch ein oder zwei Tage mit Plastikfolie abzudecken. Beim ersten gründlichen Gießen werden die letzten Erdreste von den Trieben gespült.

Sorgfältiges Einpflanzen für einen guten Start

Treiben in Kübeln oder Kisten
In den Niederlanden ist dies heute bei weitem die wichtigste Zuchtmethode: Die mit Hyazinthen bepflanzten Töpfe werden in Kübel oder Kisten gepflanzt und in Kühlräumen gelagert. Sie bewurzeln dort in Stapeln und bleiben dort solange, wie es für die Kühlung erforderlich ist. Auch vom Gesichtspunkt der Arbeit und Planung her wird dieses System stets mehr bevorzugt. Als Pflanzmedium wird Blumenerde benutzt. Die Töpfe werden oft in Kunststoffkübeln, aber auch in Holzkisten bewahrt. Diese müssen hoch genug sein, um den Töpfen mit den stark wachsenden Trieben (meistens bis ca. 6 cm und maximal 10 cm Trieblänge) Platz zu gewähren. Das bedeutet in der Praxis, dass die Kübel 16 bis 20 cm hoch (oder tief ) sein müssen. Berücksichtigen Sie, dass größere Topfgrößen meistens auch höher sind und somit einen höheren Kübel erfordern. Nach dem Einpflanzen verabreicht man den Pflanzen in den Töpfen so viel Wasser, dass die Erde sehr feucht ist, ohne dabei vollkommen gesättigt zu sein. In einem Kühlraum mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ist es dann nicht mehr erforderlich, die Kisten vor dem Einbringen nochmals zu gießen. Ein Austrocknen der Erde in den Kübeln kann man auch verhindern, indem man den Fußboden des Kühlraums ab und zu befeuchtet. Beim Bewurzeln der Hyazinthen können die Wurzeln so viel aufsteigenden Druck verursachen, dass die Blumenzwiebeln aus der Erde herausgedrückt werden. Deshalb ist es notwendig, eine Sandschicht von mindestens 3 cm auf den gepflanzten Blumenzwiebeln anzubringen. In den Niederlanden wird anstelle von Sand oft eine mindestens 4 cm dicke Schaumgummiauflage verwendet, oder aber Gestelle, die genau zwischen die Kübel auf dem Stapel passen und somit verhindern, dass die Blumenzwiebeln herauswachsen. Bei einem späteren Einpflanzen werden der Druck der Wurzelmasse und das damit verbundene Risiko des Herauswachsens größer. Sobald die Blumenzwiebeln gut bewurzelt sind und die Wurzeln auf der Unterseite des Topfes zum Vorschein kommen (nach ca. 3 Wochen), kann die Auflage entfernt werden, um den Trieben genug Raum zum Wachsen zu gewähren. Achten Sie auch darauf, dass die Wurzeln aus den oberen Kübeln nicht in den Schaumgummi wachsen. Im Gegensatz zum Schaumgummi bieten Gestelle den Vorteil, dass die gewünschte Temperatur in den Stapeln besser reguliert werden kann.

Achten Sie auf Pilzkrankheiten
Fast überall wird frische Blumenerde zum Füllen der Töpfe verwendet. Im Prinzip können auch gute Erde vom eigenen Gartenbaubetrieb oder Erde aus dem Einschlag benutzt werden. Dabei erhöht sich jedoch das Krankheitsrisiko und die Erde ist oft zu schwer. Der pHWert der Blumenerde sollte am besten ca. 6 bis 7 betragen. Einem Moorsubstrat muss daher immer Kalk zugefügt werden. Die Erde muss eine gute Struktur aufweisen und nicht zu fein und klebrig sein. Es kann sein, dass diese letztgenannten Erdsorten weniger Sauerstoff enthalten und die Wurzelfäule Pythium kann leichter entstehen, wenn sie viel gegossen werden. Beim Pflanzen füllt man den Topf ganz mit Erde und drückt die Blumenzwiebel leicht an. Die Oberseite der Blumenzwiebel ragt dann gerade aus dem Topfrand heraus. Ein zu festes Andrücken hat zur Folge, dass die Blumenzwiebeln eher herauswachsen, da dann weniger Platz für die Wurzeln
vorhanden ist. Größere Betriebe benutzen oft Eintopfmaschinen zum Füllen der Töpfe. Verschiedene Maschinentypen sind im Handel erhältlich.
 

Jede Kulturvarietät reagiert verschieden

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht vom Hyazinthensortiment für das Treiben in Töpfen mit den minimalen Kühlperioden in Wochen in verschiedenen Zeiträumen der Zuchtsaison. Die Hyazinthen haben davor beim Lieferanten eine notwendige Zwischenbehandlung nach der Blütenbildung erhalten. (Ausgehend von einer Einpflanztemperatur von 9°C.)
Kühlperiode in Wochen pro Kulturvarietät
• = Kulturvarietät ist nicht für die betreffende Periode geeignet. 
 
kulturvarietät töpfe einbringen bis zum 17. dezember töpfe einbringen vom 17. dez. bis 24. jan. töpfe einbringen vom 24. jan. bis 24. feb. töpfe einbringen vom 24. feb. bis 24. märz
Aiolos 11 10 10 9
Anna Liza 10 9 –- –-
Anna Marie 10 9 –- –-
Blue Jacket –- –- 13 12
Blue Pearl 11 10 9 9
Carnegie 13 12 11 10
Delft Blue 11 10 10 9
Gipsy Princess –- –- 12 12
Gipsy Queen –- –- 12 12
Jan Bos –- –- 12 12
Miss Saigon –- 11 10 9
Pink Pearl 11 10 9 9
Purple Sensation 11 10 9 9
Sky Jacket –- 12 11
White Pearl 11 10 9 9
Woodstock –- 11 10 10
Von einigen Sorten sind MultifloraTypenerhältlich. Diese Blumenzwiebeln bringen mehrere blühende Triebe hervor. Die Verwendungseigenschaften der Kulturvarietäten sind sehr variierend. Einige Kulturvarietäten sind besser für frühes Treiben geeignet, andere Kulturvarietäten können jedoch besser für ein spätes Treiben benutzt werden. Manche Kulturvarietäten lassen sich schwerer treiben.
 

Sorgfältiges Einpflanzen für einen guten Start

Zahl der Blumenzwiebeln auf die Topfgröße abstimmen
Man kann verschiedene Topfgrößen verwenden von kleinen rechteckigen 7 (6,8) cm großen Töpfen für eine Blumenzwiebel bis hin zu sehr großen Schalen oder Kübeln mit Dutzenden Blumenzwiebeln. In der folgenden Tabelle finden Sie einige Beispiele von häufigen Verwendungsarten von (kleineren) Topfgrößen:
topfgrösse Anzahl pro topf Blumenzwiebel-grösse (grösse) globale anzahl töpfe in einer 50-75 kiste globale anzahl töpfe in einer 40-60 kiste globale anzahl blumen-zwiebeln pro netto-m2 (in kisten)
7 (6,8) cm, rechteckig 1 16/17 17/18 18/19 75 48 190
9 cm, rund 1 18/19 19/+ 43 25 110
10,5 cm (4 Inch), rund 1 18/19 19/+ 33 20 80
10,5 cm (4 Inch), rund 3 13/14 33 20 240
12 cm, rund 3 15/16 16/17 24 15 180
14 cm (ca. 6 Inch), rund 5 15/16 17 10 200
16 cm, rund 5 16/17 17/18 12 7 150
 
Einpflanzen unter Berücksichtigung der Blüte
Der Pflanzzeitpunkt hängt vom gewünschten Blütezeitpunkt ab. Für ein frühes Treiben muss früh gepflanzt werden. Für ein späteres Treiben kann auch später gepflanzt werden (siehe Tabelle mit Kühlperioden in Wochen pro Kulturvarietät). Beim Einschlag im Freien hängt es von der Bodentemperatur ab, ob gepflanzt werden kann. In Kühlräumen kann man die Temperatur regulieren, wodurch es möglich ist, sehr früh präparierte Partien Blumenzwiebeln zu pflanzen. Wenn man draußen pflanzt, ist dies nicht immer möglich. In manchen Jahren ist die Bodentemperatur noch zu hoch. Die Kühlung ist dann geringer und das Krankheitsrisiko ist größer. Es ist optimal, bei einer Bodentemperatur von ungefähr 9°C zu pflanzen. Einige Wochen mit einer etwas höheren Temperatur von bis zu ca. 13°C sind meistens jedoch nicht schädlich. Es ist möglich, alles vor der ersten Novemberhälfte zu pflanzen. Dies erfordert jedoch viel längere Kühlperioden für ein spätes Treiben. Das ist nur möglich, wenn die Temperatur im Kühlraum rechtzeitig gesenkt wird.

Optimale Bewurzelung bei 9°C
Die Bewurzelung sollte am besten bei 9°C oder eventuell später in der Saison bei einer etwas niedrigeren Temperatur stattfinden. Die optimale Temperatur während der Kühlperiode beträgt 9°C. Darauf basiert auch die Anzahl der Kühlwochen für eine optimale Blüte. Wenn die Temperatur während dieser Kühlperiode eine längere Zeit höher oder niedriger als 9°C ist, muss die Kühlperiode verlängert werden. Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Temperatur wirkt sich verzögernd im Hinblick auf die erforderliche Kühlung aus. Bei konstanten 9°C können die Triebe zu lang werden. Wenn dies zu geschehen droht, kann man die Temperatur senken, jedoch nicht niedriger als auf circa 0 bis 1°C. Die Triebe dürfen mit den oberen Kisten nicht in Berührung kommen. Die angestrebte Trieblänge beim Einbringen ins Gewächshaus beträgt 3 bis 6 cm.
temperatur während der kühlperiode periode
9°C (eventuell senken auf 7 oder 5°C) (August), September, Oktober
9°C (eventuell senken auf 7, 5, 2°C) November, Dezember
9°C (eventuell senken auf 1°C oder sogar 0,5°C) Januar, Februar, März
 

Planen Sie selbst die Blüte im Einklang mit der Temperatur

Treibplan erstellen
Mit Hilfe der oben genannten Kühlperioden kann ein Treibplan erstellt werden. Ein Züchter möchte zum Beispiel am 7. Dezember verkaufbare Topfhyazinthen erhalten, bei denen die Blütentraube zwischen den Laubblättern gut sichtbar ist. Wenn man eine Woche fürs Grünen und Vortreiben im Gewächshaus berücksichtigen muss und die Kühlperiode der gewünschten Kulturvarietät 10 Wochen beträgt, bedeutet dies, dass die Kühlperiode 11 Wochen vor dem 7. Dezember und somit ungefähr am 20. September beginnen muss und diese Hyazinthen auch ungefähr zu diesem Datum gepflanzt werden müssen. Die Töpfe werden dann ungefähr am 1. Dezember eingebracht. Für spätere Einbringzeitpunkte kann man auf dieselbe Art und Weise die gewünschte Planzzeit der Hyazinthen in Töpfen berechnen.

So richten Sie das Gewächshaus am besten ein
Die Hyazinthen können ins Gewächshaus gebracht werden, nachdem sie die Kühlperiode erhalten haben. Die Hyazinthen werden einen kurzen oder längeren Zeitraum ins Gewächshaus gestellt, um zu grünen und mehr oder weniger zur Blüte gebracht zu werden. Die Töpfe werden in Kübeln oder Kisten auf Tische oder Rohrkonstruktionen bzw. auf den Boden gestellt. Nach dem Einbringen ist es empfehlenswert, die Pflanzen ordentlich zu gießen, um Erdreste von den Trieben und eventuell harmlosen PenicilliumSchimmel von den Blumenzwiebelhäuten abzuspülen. Hyazinthen können auch später von oben beregnet werden. Sie können mit relativ wenig Licht zur Blüte gelangen, wodurch im Prinzip die meisten Gewächshäuser zum Treiben geeignet sind. Licht ist zum Grünen der Pflanzen notwendig und sogt dafür, dass sich die Triebe öffnen und die Blütentraube sichtbar wird. Mit mehr Licht werden sich die Blätter schneller entfalten. Im Gegensatz zu Tulpen können Hyazinthen auch bei einer höheren Luftfeuchtigkeit gezüchtet werden (bis 85 – 90%). Aus diesem Grund kommt es häufig vor, dass Gewächshäuser für die Hyazinthenzucht mit Doppelverglasung, Plastikfolie etc. zusätzlich isoliert werden. Als Gewächshaustemperatur kann man 20 bis 25°C für ein frühes Treiben und 18 bis 20°C für ein spätes Heranziehen einhalten. Wenn die Hyazinthen bei einer wärmeren Temperatur gezüchtet werden, werden sie kürzer bleiben und mit einem kürzeren Blatt eher blühen. Bei einer niedrigeren Temperatur werden die Hyazinthen länger, blühen später und die Blütentraube liegt tiefer im Blatt. Bei der Hyazinthenzucht wird sehr oft eine Heizung von unten (Bodenund Fußbodenheizung oder Heizrohre unter den Tischen) als Hauptheizung verwendet. Die Blüten kommen hierdurch auch besser aus dem Blatt heraus.

Vorbereitung für den Verkauf
Hyazinthen in Töpfen können kurz nach dem Einbringen und wenn die Laubblätter im Gewächshaus grün geworden sind sehr gut als sogenannte Topfhyazinthen verkauft werden. Meistens werden sie dann mit einem Einstecketikett mit einem Foto von der Kulturvarietät und einer einfach verständlichen Zuchtinformation versehen. Sie können jedoch auch mit einer deutlich sichtbaren und farbigen Blütentraube verkauft werden. Die kleinen rechteckigen 7 cmTöpfe sind in der jeweiligen Farbe der Hyazinthe erhältlich. Man wählt Hyazinthen mit gleicher Trieblänge und Qualität aus. Sehr viele Hyazinthen werden in besondere Töpfe oder Schalen umgepflanzt und sind Bestandteil eines Weihnachtsgestecks oder einer dekorativen Frühlingsschale bzw. eines schmückenden Frühlingstopfes. Schwere, hoch wachsende Hyazinthen in kleinen Töpfen können beim Konsumenten mitsamt dem Topf leicht umfallen. Das Umfallen der Pflanze im Topf kann man mit Hilfe von Stützen verhindern. Verkaufsfertige Hyazinthen kann man einige Tage lang im Kühlraum bei einer Temperatur von 2 bis 5°C aufbewahren. Bei einer Lagertemperatur von 1°C noch länger und sogar einige Wochen. Bei Hyazinthen mit Strohnägeln (vertrockneten Blüten) oder schlecht entwickelten Blütentrauben ist das Risiko des Befalls mit Penicillium dann allerdings erhöht.
 
Sauberkeitbeugt Problemen vor
Die Zucht von Hyazinthen in Töpfen verläuft meistens problemlos. Durch eine sorgfältige Auswahl des Materials und eine gute Behandlung der Blumenzwiebeln vor und nach der Zucht kann man viele Probleme verhindern. In der folgenden Übersicht finden Sie die wichtigsten Krankheiten und wie man jeweils vorgehen kann. Prävention und Sauberkeit reduzieren das Krankheitsrisiko erheblich.
Ursache Rhizoctonia solani (Bodenpilz) Penicilllium
(grüner Schimmel)
Pythium
(Bodenpilz)
Erwinia
(Bakterie)
Strohnägel/ Grüne
Köpfe
symptome
Die Laubblätter sind mehr oder weniger angefressen, die Blüten der Blütentraube faulen. Zwischen den Laubblättern und auf der Blütentraube sind oft dünne Schimmelfäden zu sehen. Pflanzen mit einer schlechten oder einseitigen Bewurzelung. Diese Krankheit wird immer durch zu feuchte Verhältnisse während des Aufbewahrens verursacht. Verfaulen der Wurzeln, wodurch die Pflanzen zu kurz bleiben und nicht gut zur Blüte gelangen. Auf den Blättern und Blumenstielen befinden sich dunkelgrüne, nasse Flecken, die vom Blumenzwiebelboden aus nach oben laufen. Die Pflanzen riechen unangenehm. Insbesondere bei schweren Blütentrauben können die oberen Nägel der Blütentraube grün bleiben, vertrocknen und später sogar faulen. Sehr schwere Blütentrauben können zudem krumm wachsen. vorbeugung / bekämpfung Verwenden Sie frische (Topf )Erde und sauberen Sand zum Abdecken. Decken Sie die Blumenzwiebeln nicht mit Humusboden ab, sondern mit (frischem) sauberem Sand. Achten Sie darauf, dass die Blumenzwiebeln nicht beschädigt werden und beim Eintreffen sofort gepflanzt werden. Die Blumenzwiebeln müssen luftig und trocken gelagert werden. Benutzen Sie frische Blumenerde. Verwenden Sie neue Töpfe oder gut gesäuberte und desinfizierte gebrauchte Töpfe. Desinfizieren Sie mit Dampf oder warmem Wasser. Pflanzen Sie bei 9°C und nicht bei einer höheren Temperatur. Nicht in einer nassen, warmen Umgebung pflanzen. Diese Abweichung liegt meistens darin begründet, dass die Zuchtbedingungen für ein frühes Treiben nicht gut eingehalten wurden, wie z. B. eine zu kurze Kühlperiode (zu früh ins Gewächshaus bringen), ein zu früher Anfang der Kühlperiode oder eine Kühlperiode mit einer zu niedrigen oder zu hohen Temperatur.
 
Haftung
Das International Flower Bulb Centre übernimmt keine Verantwortung für unzureichende Ergebnisse,
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